Die Emmeringer SPD ist Kummer gewöhnt mit ihren Werbemitteln. Mal werden Plakate überklebt, dann welche teilweise oder ganz abgerissen - diesmal erwischte es den SPD-Schaukasten in der Unteren Au und das mitten im Europa-Wahlkampf. Mit gekonnten Strichen funktionierte ein Sprayer den Slogan "Ein Europa der Menschen...." in eine, für Außenstehende nicht zu entziffernde Nachricht um.
Ärgerlich - ja; eine Sachbeschädigung - auch; und trotzdem liegt der Fall diesmal etwas anders: Der Sprayer ist aller Wahrscheinlichkeit nach kein politisch Vorgestriger, den die politischen Aussagen der SPD zu einer sinnlosen und deshalb dummen Reaktion veranlassten sondern vermutlich ein "künstlerisch nicht ausgelasteten" junger Mensch, den die freie, in seinen Augen ungenutzte Fläche reizte.
Aus diesem Grund reagiert die SPD diesmal nicht, wie sonst, mit einer Anzeige gegen Unbekannt sondern wählt den Weg in die Presse: Sollte der Sprayer den Mut haben, sich zu outen (Tel. 08141 1483966), verspricht die SPD nicht nur keine Anzeige zu erstatten sondern sie wird seine Courage mit einem Besuch im bayer. Landtag belohnen, damit er dort sieht, dass Politik ein Dienst für alle Menschen ist und auch PolitikerInnen hart arbeitende Menschen sind.
Sollten sich wider Erwarten gleich mehrere junge Menschen melden, die die Autorenschaft für sich beanspruchen (vielleicht weil sie das Maximilianeum einmal von innen sehen wollen), wird die Emmeringer SPD versuchen, aufgrund der "Handschrift" den tatsächlichen "Künstler" zu ermitteln. Schlimmstenfalls muss das Los entscheiden.
O. Lankes